Interview mit RandomEXP

Der Kölner Künstler Random EXP entführt in eine wunderbare Welt aus Pop Art, Graffiti und Grafikdesign. In einer einzigartigen Verbindung von Kunst, Design und Handwerk kreiert RandomEXP Mixed Media Installationen mit leuchtenden Farben, perfekt arrangiert aus verschiedenen Materialien wie leichtem Foamboard, Vinylfolie und Sprühfarbe.

Wir haben den Künstler getroffen und mit ihm über seine Kunst, seine Arbeitsweise und seinen Sticker Faible gesprochen.

Hi Steffen, zum Start erzähl uns doch ein bisschen über dich und deinen Hintergrund. Wie bist Du zur Kunst gekommen?

Ich bin zum ersten Mal mit Graffiti in Berührung gekommen, da war ich 11 Jahre alt, mittlerweile bin ich 43. In meiner Heimatstadt Arnsberg im Sauerland war Graffiti schon recht präsent durch die Nähe zu Dortmund. Einer meiner Skater-Kollegen brachte dann irgendwann ein Graffiti Mag aus Dortmund mit und zeigte es mir, danach war ich komplett infiziert und habe angefangen direkt alles aus diesem Mag abzumalen 🙂 Mein Werdegang im Graffiti lief dann kontinuierlich weiter ab dem Zeitpunkt…

Du lebst und arbeitest in Köln. Warst Du schon immer in Köln?

Ich bin zum ersten Mal 1999 zum Zivildienst nach Köln gekommen, nach zwei Jahren bin ich dann allerdings nochmal kurz zurück ins Sauerland und danach habe ich für drei Jahre in Dortmund gelebt. Seit 2005 bin ich wieder in Köln und fühle mich hier auch sehr wohl 🙂

Dein Motto lautet “It’s just a random experiment” Was bedeutet das für deine Kunst?

Ich habe 2015 angefangen unter dem Pseudonym RandomEXP als Künstler zu arbeiten und meine ersten Installationen in meinem Stil gebaut. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch keine konkrete Vorstellung davon oder einen konkreten Plan, das beruflich weiter auszubauen und eher als Hobby gesehen. Daher passte der Slogan für mich ganz gut.

Viele Künstler stellen das Konzept der Arbeit in den Vordergrund. Dein geniales Konzept ist es, kein Konzept zu haben. Kann man das so sagen?

Bezogen auf meine Kunstwerke, kann man das so sagen, da ich zu 99% einfach anfange und im Prozess entsteht dann das Kunstwerk, bei dem ich anfangs noch nicht weiß, wie es am Ende eigentlich aussehen wird.

Hol uns etwas in deinen kreativen Prozess rein. Von der ersten Idee bis zum fertigen Kunstwerk; Wie fängst du normalerweise an? Oder gibt es überhaupt einen klaren Anfang und ein vorher definiertes Ende?

Ich lege mit einem neuen Kunstwerk einfach immer los, in dem ich erstmal die hinteren Ebenen aufbaue, im Prozess überlege ich mir dann nach und nach, was ich noch einbauen könnte, ohne vorab einen Sketch zu entwerfen. Dadurch kann es ab und zu auch etwas länger dauern, aber die Arbeit so macht mir am meisten Spaß. Kann aber halt auch hin und wieder etwas ausbremsen. Motivation und Inspiration sind hier meine wichtigsten Treiber.

Kunstwerke von RandomEXP

In deinen Werken verschmelzen Graffiti, Pop Art und Grafikdesign zu poppigen, perfekt arrangierten Kunstwerken. Woher holst du deine Inspiration?

Besonders inspirierend sind für mich Reisen ins Ausland. Asiatische Länder reizen mich da sehr. Neonschilder, die Typografie, japanische Spielzeugroboter und Lebensmittelverpackungen, insbesondere Süßigkeitenverpackungen mit bunten, fröhlichen Designs haben es mir einfach angetan. 🙂 Aber natürlich bekomme ich auch Inspiration auf den gängigen Plattformen, im Netz, aus Mags und im Austausch mit anderen Künstler:innen und Kreativen.

Du schaffst aufwendige Mixed Media Collagen und Installationen, vorrangig aus Materialien wie Vinylfolie, Pappe und Foamboard. Warum arbeitest du gerade mit diesen Materialien so gerne?

Als ich 2002 nach Dortmund gezogen bin, hatte ich bereits ein großes Faible für Sticker. In einem Creativ-Markt habe ich dann diese verschiedenen Plotterfolien entdeckt und angefangen, daraus kleine Sticker im Graffiti-Style zu schneiden. Mein bester Kumpel und ich haben dann zusammen viele dieser Sticker gebastelt und sind dann in verschiedene Städte gereist um diese überall zu verkleben. Irgendwann wollte ich das Ganze dann noch weiter entwickeln und habe mit Foamboard und Cardboard angefangen 3-dimensionale Collagen zu basteln. Da ich gerne mit dem Skalpell arbeite, waren es die perfekten Materialien um genau das umzusetzen, was ich auch heute noch gerne mache.

Deine Werke zeichnen sich besonders durch leuchtende Farben und perfekt abstimmte Kompositionen verschiedener Farbtöne aus. Gibt es Farben die in deinen Werken niemals vorkommen würden?

Farben wie Rot oder dunkles Grün findet man nur als Konturen in meinen Werken. Ich mag einfach lieber knallende helle Töne die gut zusammenpassen. Facetten wie Neon oder Pastell liegen mir eher als die klassische Farbpalette. Wobei ich grundsätzlich auch da nichts ausschließe.

In deinen Werken finden sich Pop Art, Comics und Elemente der 80er wieder. Was gefällt dir an der Ästhetik besonders?

Ich mag es einfach knallig bunt, die Farben und die Patterns kombiniert mit Comic Elementen und Bubble Style Schriften harmonieren für mich einfach super und es macht einfach Spaß das Ganze aus Folien auszuschneiden und aufeinander zukleben und so zu sehen wie sich daraus ein stimmiges Bild ergibt.


Du machst nicht nur Kunst im öffentlichen Raum und in der Galerie, sondern auch viele spannende Projekte. Was steht als Nächstes bei dir an? Gibt es zukünftige Projekte, von denen Du uns schon erzählen magst?

In der nächsten Zeit stehen erstmal zwei größere Gruppenausstellungen hier in Köln an. Zudem entwickle ich gerade eine längerfristige Zusammenarbeit mit einem befreundeten Künstler. Darauf freue ich mich schon sehr und bin gespannt, was das Jahr 2024 noch so zu bieten hat…

Vielen Dank für das Gespräch!

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